kirche st. kilian und ursulaDie Pfarrkirche St. Kilian zu Karsee

Die Pfarrchronik von Karsee aus dem Jahre 1691 berichtet, dass die Pfarrkirche im Jahre 1191 erbaut und 1194 durch Bischof Diethelm von Konstanz eingeweiht wurde. So ist diese einer der ältesten Pfarrkirchen im weiten Umkreis. Schutzpatronen sind der heilige Kilian - die heilige Ursula.

Eine Sage vom Kirchenbau wird folgendermaßen erzählt:

Es war im Jahr 1191. Noch war der Karsee größer als heute, noch lag zwischen Unteregg und Edengut ein zweiter See, der Rohrweiher. Die wilden Wälder am Schweinberg wurden langsam gerodet und zurückgedrängt und vieles Land das heute fruchtbare Fluren trägt, war damals Sumpf und Moor. Das Dorf bestand nur aus wenigen Häusern. Hier und da zerstreut standen einzelne Höfe mit strohgedeckten Dächern und einem Brunnen vor dem Haus. Nur wenige magere Kühe und gar nur Geißen standen im Stall. Es waren meist nur Bauern, die mit Mühe sich soviel erarbeiteten, dass sie knapp überleben konnten.  So waren diese doch fast alle „Hörige“ und Untertanen eines Herrengeschlechtes, für das sie fronen und den Zehnten abliefern mussten. Die Bauern des Dorfes Karsee gehörtem dem „Praßberg-Geschlecht“  welcher an der Argen seine Burg hatte, während die Höfe in der Umgebung dem Grafen Tettnang gehörten. Auf der Anhöhe über dem Karsee damals genannt „auf dem Sumer“ stand ein stattliches Anwesen namens Dierenrain, heute befindet sich dort der Hof Baumann.

Der Bauer auf dem „Dierenrain“ war ein „Freier“ und damit sein eigener Herr. Er hatte im Jahre 1191 was ganz Besonderes vor. Er wollte eine Kirche gleich unterhalb seines Hofes bauen. Weit sollte der Turm hinausblicken ins Land und über Tal und See hinweg die Glocke zum Gottesdienst rufen.
Die Nachbarn, Bauern im Dorf freuten sich und versprachen Hilfe beim Bau. Alle halfen beim Fällen der Bäume,  beim Herbeischaffen von Stein und Sand.  Es  lag alles bereit an dem Platz in der Nähe des Hofes. Doch in der Nacht verschwand auf unerklärliche Weise das Baumaterial. Man fand es wieder an dem Platz, an dem die heutige Kirche steht. Die einen riefen „was für ein Wunder“, die anderen nannten es einen bösen Streich. Das Holz wurde wieder auf den Hofplatz hinaufgeschafft.
Aber was geschah? Trotz Nachtwache war das Holz wiederum verschwunden und man fand es auf dem Hügel neben dem See. Für die Bewohner des Tales  kein Zweifel. Das war, so sagten jetzt alle ein Zeichen des Himmels. Die Kirche sollte nicht auf dem Berg, sondern unten im Tal erbaut werden.
So geschah es dann auch.